DR. GERDIEN JONKER, PHD. - HISTORIAN OF RELIGION AND AUTHOR
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100 Tage.
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Von 25. April bis 16. Mai

Montag, der 27. April – Das ganz große Geschäft

4/27/2020

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China-Importeur (44). Ort: Uhlandstraße auf der Kreuzung
 
He hallo! Wie geht’s?
Fantastisch! Wir sind dran mit Schutzkleidung, aber auch Masken. Die werden momentan überall händeringend nachgefragt. Es ist das ganz große Geschäft. Aber man muss die Ware erstmal hierherkriegen. Wie soll man das machen? Bestellen können wir und die Chinesen wollen auch liefern. Die kommen aber nicht mehr hierher und wir dürfen nicht nach China einreisen. Kann man jetzt vergessen. Und wenn wir wieder reisen können, dann ist man erst dort für vierzehn Tage in Quarantäne und bei Einreise hier noch einmal. Es ist der Wahnsinn! 
Mit unseren chinesischen Geschäftspartnern gibt‘s jetzt mehrfach wöchentlich Telefonkonferenzen. Wir haben sehr gute Ware bestellen können. Also, unsere Masken, solche hat man hier noch nicht gesehen. Die werden aus einer ganz feinen Mikrofaser gefertigt, mit in der Mitte einem elektrischen Feld, das alle Viren anzieht. Da geht nichts mehr durch. Klasse Ware! Die werden jetzt gebraucht. Überall! Überlege mal, wenn auch die Schulen Maskenpflicht bekommen, nicht auszudenken.
Das ist jetzt echt ranklotzen. Das Problem ist das Geld. Wir sind mit Bestellungen von bis zu 150 Mio. Euro konfrontiert, darunter geht nichts. Soviel schütteln wir auch nicht mal eben aus dem Ärmel. Dafür brauchen wir einen guten Geldgeber, der mit einsteigen will. Haben wir auch, aber der nimmt uns 80 Prozent des Gewinns ab (lacht). Das macht aber nichts, irgendwo muss man anfangen. Beim dritten Mal legen wir das selber hin. Wir haben die Zeit vor uns.
Bis nächstes Jahr Sommer? Wo denkst du hin! Bis diese Gesellschaft wieder im Lot ist, da sind wir schon längst tot. Also, was wir China-Importeure sehen kommen ist eine Gesellschaft, in der Maskenpflicht für lange Zeit zur Normalität gehören wird. Dass wir das alles irgendwann als normal empfinden. Überlege mal, sowie wir jetzt hier stehen: Du trägst eine Maske, die mich schützt, ich trage eine Maske, die dich schützt und zusammen bilden wir eine Solidargemeinschaft. Hauptsache, die Maske ist gut. Aber weißt du, manche wollen auch das nicht. Die muss man zu ihrem Glück zwingen. Du wirst sehen, so wird man die Leute noch mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen.  Sogar im eigenen Freundeskreis. Überraschungen gibt’s!
 


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    Die Autorin wohnt in Berlin-Wilmersdorf

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