Inhaber eines griechischen Restaurants (70). Ort: Seitenstraße der Uhlandstraße
Er sitzt am Tisch hinterm Fenster und notiert die Abholbestellungen. In dem großen Schankraum sind gerade die Böden abgezogen worden. Das Mobiliar steht noch gegen die Hinterwand gestapelt. Tresen und Flaschenwand wirken frisch lackiert. Ich setze mich zu ihm. Aus der Küche klingt das Kling-klang der Kochtöpfe zu uns rüber. Seine Stimme hallt von den kahlen Wänden.
Wie es mir geht? Mir sind diese 14.000€ Zuschuss vom IBB gestohlen worden. Das ging ruckzug. Ich habe das Geld noch auf dem Konto gesehen am Morgen als es reinkam. Dann war es verschwunden. Ich habe natürlich gleich die Polizei informiert. Dort hörte ich, dass das vielen so passiert ist. Irgendwelche Sicherheitslücken. Die sitzen in Weißrussland oder sonst wo, folgen der neuen Spur und räumen ab. Ich wusste nicht, dass so was möglich war. Habe natürlich auch die Bank informiert. Die hat daraufhin das Konto gesperrt. Jetzt geht nichts mehr, Miete, Rechnungen, Schulden, - keine Ahnung, was passiert. Ende des Monats wollen sie Bescheid geben. Mal sehen, ob sie dann auch vergüten.
Das wir doch haben renovieren können liegt daran, dass die Kunden viele Gutscheine gekauft haben. Das war überwältigend, soviel Hilfsbereitschaft. Von Freunden natürlich, aber auch von Kunden deren Namen ich nicht mal kenne. Gestern noch kam hier ein altes Ehepaar eine Bestellung abholen. Ich kenne sie natürlich von Gesicht. Die kommen hier jeden Tag vorbei, aber ich weiß nicht wie sie heißen oder wo sie wohnen. Der sagte, wir haben noch etwas Geld auf der Bank. Brauchen Sie welches? Kannst du dir das vorstellen? Wo ich dir das jetzt erzähle, kommen mir noch die Tränen.
Ich bin schon sechsunddreißig Jahre an diesem Ort. Damals, 1984, als ich frisch aus Zypern rüberkam, war das hier eher eine düstere Straße, verschlossen. Die Leute hatten Angst vor Ausländern, die wagten sich hier nicht mal rein. Ich habe angefangen, einen nach dem anderen anzusprechen, mal ein Glas auszuschenken, sie einzuladen. Dann sind sie reingekommen und seitdem sind das meine Kunden. Jetzt reden wir alle miteinander. Ich glaube, ich habe viel dazu beigetragen, dass dieser Kiez sich überhaupt erst geöffnet hat.
Ich las eben im Internet, dass wir wahrscheinlich in ein paar Wochen wieder aufmachen können, mit Auflagen natürlich. Nur zwei an einem Tisch, es sei denn, sie sind verwandt. Das wären vier Tische da drüben, hinten noch mal vier, einer am Tresen, dieser hier am Fenster, und draußen vier statt sonst acht. Dazu soll man die Namen und Adressen notieren für wenn’s losgeht. Keine Ahnung wie wir das hinkriegen werden. Aber wenn wir mit Reservierungen arbeiten und die Leute nach zwei Stunden wieder raus sind, ja, dann hätte ich erst einmal die Kosten raus. Das ist doch ein Anfang! Mich kriegen die nicht klein. Was kann mir schon groß passieren? Das kriegen wir hin.
Er sitzt am Tisch hinterm Fenster und notiert die Abholbestellungen. In dem großen Schankraum sind gerade die Böden abgezogen worden. Das Mobiliar steht noch gegen die Hinterwand gestapelt. Tresen und Flaschenwand wirken frisch lackiert. Ich setze mich zu ihm. Aus der Küche klingt das Kling-klang der Kochtöpfe zu uns rüber. Seine Stimme hallt von den kahlen Wänden.
Wie es mir geht? Mir sind diese 14.000€ Zuschuss vom IBB gestohlen worden. Das ging ruckzug. Ich habe das Geld noch auf dem Konto gesehen am Morgen als es reinkam. Dann war es verschwunden. Ich habe natürlich gleich die Polizei informiert. Dort hörte ich, dass das vielen so passiert ist. Irgendwelche Sicherheitslücken. Die sitzen in Weißrussland oder sonst wo, folgen der neuen Spur und räumen ab. Ich wusste nicht, dass so was möglich war. Habe natürlich auch die Bank informiert. Die hat daraufhin das Konto gesperrt. Jetzt geht nichts mehr, Miete, Rechnungen, Schulden, - keine Ahnung, was passiert. Ende des Monats wollen sie Bescheid geben. Mal sehen, ob sie dann auch vergüten.
Das wir doch haben renovieren können liegt daran, dass die Kunden viele Gutscheine gekauft haben. Das war überwältigend, soviel Hilfsbereitschaft. Von Freunden natürlich, aber auch von Kunden deren Namen ich nicht mal kenne. Gestern noch kam hier ein altes Ehepaar eine Bestellung abholen. Ich kenne sie natürlich von Gesicht. Die kommen hier jeden Tag vorbei, aber ich weiß nicht wie sie heißen oder wo sie wohnen. Der sagte, wir haben noch etwas Geld auf der Bank. Brauchen Sie welches? Kannst du dir das vorstellen? Wo ich dir das jetzt erzähle, kommen mir noch die Tränen.
Ich bin schon sechsunddreißig Jahre an diesem Ort. Damals, 1984, als ich frisch aus Zypern rüberkam, war das hier eher eine düstere Straße, verschlossen. Die Leute hatten Angst vor Ausländern, die wagten sich hier nicht mal rein. Ich habe angefangen, einen nach dem anderen anzusprechen, mal ein Glas auszuschenken, sie einzuladen. Dann sind sie reingekommen und seitdem sind das meine Kunden. Jetzt reden wir alle miteinander. Ich glaube, ich habe viel dazu beigetragen, dass dieser Kiez sich überhaupt erst geöffnet hat.
Ich las eben im Internet, dass wir wahrscheinlich in ein paar Wochen wieder aufmachen können, mit Auflagen natürlich. Nur zwei an einem Tisch, es sei denn, sie sind verwandt. Das wären vier Tische da drüben, hinten noch mal vier, einer am Tresen, dieser hier am Fenster, und draußen vier statt sonst acht. Dazu soll man die Namen und Adressen notieren für wenn’s losgeht. Keine Ahnung wie wir das hinkriegen werden. Aber wenn wir mit Reservierungen arbeiten und die Leute nach zwei Stunden wieder raus sind, ja, dann hätte ich erst einmal die Kosten raus. Das ist doch ein Anfang! Mich kriegen die nicht klein. Was kann mir schon groß passieren? Das kriegen wir hin.